Description: Brigitte Helm als Maria in dem Stummfilm „Metropolis“. Szene bei der Erschaffung des Maschinen-Menschen Hel. Im Laboratorium des Erfinders Rotwang (Rudolf Klein-Rogge). Maria (Brigitte Helm) liegt mit geschlossenen Augen unter einer gläsernen Schale, auf dem Kopf ein Helm mit Kathoden, an die Stromkabel angeschlossen sind. Rotwang will dem Maschinenmenschen das Gesicht Marias geben. Fotoabzug in der Größe 255 x 210 mm. Späterer Abzug nach einer Originalaufnahme von Horst Walter von Harbou. Um 1969/70. Hervorragende Bildqualität – extrem seltenes Motiv!!! Neuzeitlicher Abzug, kein Original / New print, not original!!! Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand. 100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!! Besichtigung jederzeit möglich. 100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint! Visit any time. Bitte warten, hier kommt gleich ein großes Bild!!! Aus großem Bildarchiv, weitere Angebote in meinem ebay-shop! 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Geboren am 31. Oktober 1879 in Hutta, Posen als Sohn von Theodor Carl von Harbou und Clotilde Constance Alinge, gestorben am 07. Dezember 1953 in Potsdam-Babelsberg. Er war verheiratet mit Agnes Adelheid von Treskow und hatte drei Kinder. Über ihn ist nicht viel bekannt - abgesehen von den Filmen, bei denen er als Standfotograf arbeitete. Darunter sind die Filme Metropolis (1927), Menschen ohne Namen (1932), Starke Herzen im Sturm (1937) und Augen der Liebe (1951). Brigitte Helm (* 17. März 1906, nach anderen Quellen 17. März 1908, in Berlin; † 11. Juni 1996 in Ascona; eigentlich Brigitte Eva Gisela Schittenhelm) war eine deutsche Filmschauspielerin. Bekannt ist sie vor allem für ihre Rolle in dem deutschen Stummfilm Metropolis von 1927. Leben Ihr Vater war Edwin Alexander Johannes Schittenhelm (1871-1913), ihre Mutter Gertrud Martha Tews (1877-1955). Brigitte Helm ging zur Schule im Johannaheim, einem von dem Gutsbesitzer Eduard Arnhold gestifteten Waisenheim für Mädchen mit angeschlossener Schule an der alten Zollstation Werftpfuhl in Hirschfelde (heute Werneuchen-Hirschfelde (Barnim), Brandenburg). Dort spielte sie bei einer Privataufführung von Shakespeares Sommernachtstraum mit und wurde von dem Regisseur Fritz Lang „entdeckt“, der sie nach ihrem Abitur für die Doppelrolle Maria/Maschinenmensch in seinem Film Metropolis engagierte. Anderen Quellen zufolge schickte ihre Mutter anlässlich von Fritz Langs bevorstehender Nibelungen-Verfilmung ein Schreiben mit beigefügtem Foto der Tochter an Thea von Harbou, was schließlich zu Brigitte Helms Hauptrolle in Metropolis führte. 1925 schloss Brigitte Helm mit der Ufa einen Zehn-Jahres-Vertrag ab und spielte während dieser zehn Jahre fast ausschließlich Hauptrollen. Um nicht auf Rollen als Vamp festgelegt zu werden, klagte sie gegen die Ufa, erzielte einen Vergleich und spielte fortan auch andere Rollen. 1930 spielte sie in Die singende Stadt, ihrem ersten Tonfilm. Da es damals üblich war, Tonfilme in verschiedenen Sprachversionen mehrmals zu drehen, spielte sie auch in Frankreich und England in den fremdsprachigen Versionen ihrer deutschen Erfolgsfilme. 1935 spielte sie in ihrem letzten Film Ein idealer Gatte mit; trotz Bemühungen von Seiten der Ufa verlängerte sie ihren Vertrag nicht. Sie heiratete (in zweiter Ehe) den Industriellen Hugo Kunheim, mit dem sie in die Schweiz zog und vier Kinder (Pieter, Viktoria (Tora), Matthias, Christoph) hatte. Ins Filmgeschäft kehrte sie nicht mehr zurück. 1996 starb sie in Ascona. Preise 1968 Filmband in Gold des Bundesfilmpreises für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film Filmografie 1925/26 Metropolis (Regie: Fritz Lang) 1927 Die Liebe der Jeanne Ney (Regie: Georg Wilhelm Pabst) 1927 Am Rande der Welt (Regie: Karl Grune) 1927/28 Alraune (Stummfilm, Regie: Henrik Galeen) 1928 Die Yacht der sieben Sünden 1928 Abwege (Regie: Georg Wilhelm Pabst) 1928 Geld! Geld!! Geld!!! (frz. Originaltitel: L'Argent; Regie: Marcel L'Herbier) 1928/29 Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna (Regie: Hanns Schwarz) 1929 Manolescu – Der König der Hochstapler (Regie: Viktor Tourjansky) 1929 Skandal in Baden-Baden (Regie: Erich Waschneck) 1930 Die singende Stadt 1930 Alraune (Tonfilm; Regie: Richard Oswald)) 1930 Gloria (deutsche Version) 1930 Gloria (französische Version) 1931 Im Geheimdienst 1931 Die Gräfin von Monte Christo 1932 The Blue Danube 1932 Eine von uns 1932 Die Herrin von Atlantis 1932 L'Atlantide 1932 The Mistress of Atlantis 1932 Hochzeitsreise zu dritt 1932 Voyage de noces 1932 Inge und die Millionen 1933 Der Läufer von Marathon 1933 Die schönen Tage von Aranjuez 1933 Adieu les beaux jours 1933 Spione am Werk 1933 L'Étoile de Valencia 1933 Gold 1934 Fürst Woronzeff 1934 Le secret de Woronzeff 1934 Die Insel 1934 L'Or 1934 Vers l'abîme 1935 Ein idealer Gatte 1936 Savoy-Hotel 217 1958 Das gab's nur einmal Metropolis ist einer der bekanntesten Sciencefiction-Filme der Filmgeschichte und zugleich einer der visuell einflussreichsten Stummfilme. Die Uraufführung fand am 10. Januar 1927 in Berlin statt. Der Film wurde damals kein kommerzieller Erfolg. Auch eine im selben Jahr herausgebrachte umgearbeitete und gekürzte zweite Fassung (Premiere am 25. August 1927 in Stuttgart und München) fand kein Publikum. Die filmhistorische Bedeutung von Metropolis ergab sich erst in späteren Jahrzehnten. Mit 5 Millionen Reichsmark Produktionskosten war Metropolis der bis dahin teuerste Film der deutschen Filmgeschichte. Durch den ausbleibenden Erfolg wurde die Ufa vorübergehend ruiniert. Handlung In einer überdimensionierten und technisch entfesselten Stadt namens Metropolis leben die einzelnen Gesellschaftsschichten voneinander völlig getrennt. Die Oberschicht genießt paradiesische Lebensverhältnisse und gibt sich in einem „Yoshiwara“ genannten Amüsierviertel rauschhaften Vergnügungen hin. Im „Klub der Söhne“ lebt die junge Elite in absolutem Luxus, während die gewöhnlichen Arbeiter im Untergrund der Stadt hausen und in Zehnstundenschichten an überdimensionalen Maschinen schuften müssen. Das Hirn von Metropolis ist Joh Fredersen, der aus seiner Steuerungszentrale im „Neuen Turm Babel“ die Stadt steuert und überwacht. Sein Sohn Freder Fredersen trifft eines Tages auf Maria, eine geheimnisvolle Frau aus der Unterstadt, und verliebt sich in sie. Auf der Suche nach Maria erlebt er die Not der Arbeiter im Untergrund der Stadt und versucht erfolglos, seinen Vater von dessen hartherzigen und ausbeuterischen Regiment abzubringen. Gemeinsam mit dem von Fredersen entlassenen Josaphat und dem Arbeiter „11811“ plant er, eine Initiative zur Änderung der Verhältnisse in Metropolis zu beginnen. Doch „der Schmale“, ein Agent von Joh Fredersen, treibt „11811“ in die Unterstadt zurück und vertreibt Josaphat mit Gewalt aus Metropolis. Maria verkündet den Arbeitern in konspirativen, gottesdienstgleichen Sitzungen in den Katakomben der Stadt die baldige Ankunft eines „Mittlers“, der eine Brücke zwischen Hirn (Führungsschicht von Metropolis) und Händen (Arbeiterschaft) bauen wird. Joh Fredersen sieht durch den Einfluss Marias auf die Arbeiter die Gefahr einer Revolte und weist den Erfinder Rotwang an, einem Maschinen-Menschen das Antlitz Marias zu geben, damit dieser die Arbeiter beeinflusse. Fredersen und Rotwang verbindet eine besondere Beziehung. Einst hat Joh Fredersen dem Erfinder dessen geliebte Frau Hel genommen. Bei der Geburt von Freder war sie gestorben. Mit dem Maschinenmenschen will Rotwang sich nun seine Hel neu erschaffen. Aus Rache hintertreibt er Joh Fredersens Plan und bringt den Maschinenmenschen dazu, die Arbeiter in der Gestalt Marias zu einer Revolte aufzuhetzen. Der Mob stürmt die unterirdischen Fabriken und zerstört dabei auch die für Metropolis lebenswichtige Herz-Maschine, woraufhin die Wohnquartiere der Arbeiter im Untergrund der Stadt überflutet werden. Der echten Maria gelingt es aber, zusammen mit Freder Fredersen und Josaphat, der zurückgekehrt ist, die Kinder der Arbeiter im letzten Moment vor dem Ertrinken zu retten und im „Club der Söhne“ in Sicherheit zu bringen. Grot, dem Werkmeister der Herz-Maschine, gelingt es, die revoltierenden Arbeiter zur Besinnung zu bringen. Sie erkennen die ausgelöste Katastrophe und wähnen ihre Kinder ertrunken. Nun wendet sich die Wut gegen die vermeintliche Anstifterin Maria. Der Maschinen-Mensch mit Marias Gestalt wird eingefangen und auf einem Scheiterhaufen vor der Kathedrale verbrannt. Zeitgleich wird die echte Maria von Rotwang gejagt und aufs Dach der Kathedrale gehetzt. Der Erfinder ist wahnsinnig geworden und sieht in Maria seine Hel vor sich. Freder Fredersen rettet Maria und liefert sich einen finalen Kampf mit Rotwang. Unter dem Motto „Der Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“ versöhnen sich anschließend der Fabrikant Joh Fredersen und die Arbeiterschaft durch Freders Vermittlung. Thema und Interpretationen Fritz Lang hat oft und gern behauptet, bei seiner Amerikareise im Oktober 1924 habe er, das Schiff lag in der Nacht noch vor dem Hafen von New York, der Wolkenkratzer und beleuchteten Straßen ersichtig die Geschichte von Metropolis ersonnen. Nach seiner Rückkehr habe Thea von Harbou mit der Arbeit am Drehbuch begonnen. Die Eingebung kann sich höchstens auf die beim Dreh verwirklichten visuellen Ideen, nicht jedoch auf das Drehbuch beziehen, da dieses nachweislich schon im Juli 1924 der Fertigstellung nahe war. Von Harbou verfasste auch einen Roman, der auf der Filmhandlung basiert. Bei der Darstellung der Gesellschaftsordnung lehnt sich Metropolis einerseits an den Marxismus an; es gibt zwei scharf voneinander getrennte Klassen, wobei die eine die andere ausbeutet, und keinerlei Aufstiegschancen bestehen. Dass der Sinn mancher Maschinen nicht ersichtlich wird, steht für die Entfremdung von der Arbeit. Anderseits aber übt der Verlauf der Handlung klar Kritik an der Revolution, welche die Lebensgrundlage der unteren Klasse vernichtet. An den Nationalsozialismus wiederum erinnert die propagierte Zusammenarbeit der Klassen anstelle eines Klassenkampfes. Eine solche korporatistische Wirtschaftsstruktur entsprach dem Programm der NSDAP. Die Parabel vom Turmbau zu Babel wird abgeändert: In der hier gezeigten Variante sprachen die Planer und die Arbeiter dieselbe Sprache, aber verstanden einander nicht; es gibt auch keinen Gott. Dem christlichen Fundus entnommen ist die echte Maria, die das Gute personifiziert und die Ankunft eines Erlösers verkündigt. Fritz Lang bekannte später, dass er die Aussage, das Herz vermittle zwischen Hand und Gehirn, inzwischen für falsch halte und den Film deshalb nicht mehr möge. Das Problem sei ein soziales und kein moralisches. Obwohl die Kernthese von Hirn, Hand und Herz von Thea von Harbou stammt, sei er zu mindestens 50 Prozent dafür verantwortlich, da er den Film ja gedreht hatte. Nur war er als damals unpolitischer Mensch zu wenig an der Handlung und stattdessen mehr an der Technik und Architektur interessiert. Der Misserfolg des Werks beim zeitgenössischen Publikum kann auch damit erklärt werden, dass das entworfene soziale Bild dem damals kaum hinterfragten Fortschrittsglauben entgegensteht, technische Neuerungen determinierten eine humanere und zivilisiertere Gesellschaft. Science-Fiction war damals in der Regel positive Utopie, während bei Lang in der Zukunft die Sklavenheere aus biblischen Urzeiten wiederkehren. Die gigantischen Maschinen bringen der niederen Klasse ein unwürdigeres Leben, als sie es im vorindustriellen Zeitalter hatten. Die Menschenmasse ist mittels instinktiver Reflexe leicht manipulierbar, auch wird ein mittelalterlicher Ritus wie die Hexenverbrennung wieder praktiziert. Eine länger zurückliegende Zukunftsstudie wie Metropolis kann mit der Gegenwart verglichen werden, leicht lässt sich zeigen, was anders verlaufen ist als vorausgesehen: die soziale Differenzierung in der Wohlstandsgesellschaft; dass die führenden Funktionseliten oft größeren Stress leiden als einfache Arbeiter; die Tertiarisierung und der Wegzug der Industrie aus den Städten. Die Architektur im Film Das Mittelalterliche der Handlung ist auch in den Baustilen präsent, der gotischen Kathedrale und Rotwangs Haus. Dessen Werkstatt gleicht mehr der Küche eines Magiers denn einem wissenschaftlichen Labor. Von der anfänglich verfolgten Idee, Rotwang gar Zauberkräfte zu verleihen, sind Lang und von Harbou mangels Mut wieder abgekommen. Hintergrund Der vom 22. Mai 1925 bis 30. Oktober 1926 von Fritz Lang mit einem großen Aufwand an Technik und Darstellern verfilmte Stoff legt mehr Wert auf ästhetische Aspekte und die bildliche Inszenierung als auf die Handlung. Metropolis wird durch einen großen Aufwand an Statisten, Kulissen und durch eine beeindruckende Tricktechnik perfekt inszeniert. Neben der dystopischen Riesenstadt mit ihren Sklavenarbeitern wurden in Metropolis erstmals im Kino Roboter, Einschienenbahnen, Flugautos und Bildtelefon gezeigt. Die zwischen den Hochhäusern dahinströmenden Fahrzeuge wurden mittels Stop-Motion-Technik in Bewegung gebracht. Entwurf und Gestaltung der Bauten für die utopische Filmstadt erfolgte durch die Filmarchitekten Otto Hunte, Erich Kettelhut, Karl Vollbrecht und Walter Schultze-Mittendorf (Maschinenmensch und Skulpturen). Im Gegensatz zu der hervorragenden handwerklichen Filmarbeit geriet die Handlung nach dem Drehbuch von Thea von Harbou relativ kitschig und naiv. Trotz vernichtender Premierenkritik gilt Metropolis heute als ein Klassiker der expressionistischen Filmkunst. Trotz allen künstlerischen Lobes ist der Umgang von Lang mit den Darstellern kritisiert worden. Er war bei einer Szene, in der Gustav Fröhlich vor Brigitte Helm auf die Knie fällt, auch nach etlichen Wiederholungen noch immer nicht zufrieden. Sie wurde zwei Tage lang geübt und Fröhlich konnte danach kaum noch stehen. Für die Überflutungsszene kamen, im kühlen Herbst 1925, schlecht ernährte Kinder zum Einsatz. Im darauffolgenden Winter mussten im unbeheizten Studiohangar nackte Komparsen für die gleiche mehrfach wiederholte Aufnahme bereitstehen. Die Massenszene der überfluteten Stadt, die im Film ca. 10 Minuten einnimmt, hat über 6 Wochen Drehzeit in Anspruch genommen, in der Lang die Statisten wieder und wieder ins eiskalte Wasser jagte. Die Komparsen rekrutierten sich aus Arbeitslosen, die billig und in großer Zahl verfügbar waren. Das Filmteam verbrachte pro Tag 14 bis 16 Stunden im Studio unter schlechten Bedingungen; viele fielen wegen Krankheit aus. Unter der Tyrannei des ihnen verhassten Fritz Lang erging es den Komparsen und der Mannschaft nicht viel besser als den im Film zu sehenden babylonischen Sklaven, die für ein monumentales Kunstwerk des Herrschers schwer arbeiten und leiden mussten. Total kamen 27.000 Komparsen zum Einsatz, gedreht wurde an 310 Tagen und 60 Nächten. Langs Perfektionismus, aber auch schlechtes Wetter verlängerten die Produktion, welche die Kapazität der Ufa immer stärker absorbierte. Deren Geschäftsleitung machte den Produzenten Pommer allein für das Debakel verantwortlich und entließ ihn am 22. Januar 1926 noch vor Fertigstellung des Films. Zeitgenössische Rezeption und Kritik / Zitate Metropolis war 1927 ein kommerzieller Fehlschlag. Der Film wurde nach seiner Premiere im Ufa-Palast am Zoo im Ufa-Pavillon am Nollendorfplatz aufgeführt und zog dort bis Mai 1927 nur 15.000 Zuschauer an. Daraufhin verzichtete die Ufa auf die deutschlandweite Aufführung der Premierenfassung, zog den Film ein und brachte im Sommer eine umgeschnittene, stark gekürzte und inhaltlich abgewandelte Version heraus, die am 25. August 1927 in den Sendlinger-Tor-Lichtspielen in München und im Ufa-Palast Stuttgart Premiere hatte, aber ebenfalls nicht erfolgreich war. Die finanziell angeschlagene Ufa, die sich mit Metropolis einen Befreiungsschlag erhofft hatte, wurde wenige Monate später von Alfred Hugenberg übernommen. Die Kritik nach der Uraufführung im Januar 1927 war überwiegend negativ ausgefallen. Zwar wurden die filmischen Effekte und der technische Aufwand gelobt, das Drehbuch von Thea von Harbou fand aber keinen Anklang. „Thea von Harbou erfindet eine unmögliche Personenhandlung, die in den Motiven überstopft wird. (…) Immer wird mit Gefühlsphrasen gearbeitet. Schrecklich. Ein sachliches Thema grausam verkitscht. Effekte, nicht weil Weltanschauungen zu Explosionen drängen, sondern weil der Film seine Tricks will. Der Schluß, die tränenreiche Versöhnung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer -- entsetzlich.“ (Berliner Börsen-Courier, 11. Januar 1927, Nachtausgabe) „Dem Regisseur schwebte scheinbar ein utopischer Film vor, der Tendenzen der Wirklichkeit enthalten sollte. Für jeden etwas: Der Bourgeoisie die ,Metropolis‘, für die Arbeiter den Sturm auf die Maschinen, für die Sozialdemokraten die Arbeitsgemeinschaft, für die Christlichen das ,Goldene Herz‘ und den Heilandsspuk. (…) Abgesehen von dem kitschigen Inhalt ist die filmtechnische Leistung zweifelsohne hervorragend und in ihrer Art bisher unerreicht. Die Illusion der Wolkenkratzerstadt, die Darstellung der Maschinenunterwelt, die ,Geburt‘ der Menschenmaschine, die Ueberschwemmung sowie einige der Massenszenen sind ausgezeichnet.“ (Die Rote Fahne, 12. Januar 1927) „Nimm zehn Tonnen Grausen, gieße ein Zehntel Sentimentalität darüber, koche es mit sozialem Empfinden auf und würze es mit Mystik nach Bedarf; verrühre das Ganze mit Mark (sieben Millionen) und du erhältst einen prima Kolossalfilm. (Simplicissimus Nr. 44/1927)“ Umarbeitung und Rekonstruktion Metropolis war bei seiner Premiere ca. 210 Minuten bzw. 4.189 Filmmeter lang. Nach dem Fehlstart des Films wurden 1927 im Auftrag des Parufamet-Verleihs wesentliche Teile der Handlung umgearbeitet und zahlreiche Szenen aus der Premierenfassung entfernt. Vorbild war eine Fassung, die bereits im Dezember 1926 in den USA hergestellt worden war. Die Paramount hatte das für den amerikanischen Markt gekaufte Negativ durch den Bühnenautor Channing Pollock nicht nur stark kürzen, sondern auch inhaltlich neu interpretieren lassen. Durch Auslassungen und neue Zwischentitel wurde in der Neufassung eine ganz andere Geschichte erzählt: Der Maschinenmensch wird von Rotwang im Auftrag von Fredersen erfunden, um die menschlichen Arbeiter zu ersetzen, was misslingt und die Revolte heraufbeschwört. Schlüsselszenen des Films, wie die spannungsgeladene Begegnung Fredersen-Rotwang wurden in einen neuen Kontext gestellt. Andere Handlungsstränge wurden vollständig entfernt, so z. B. fast alle im „Yoshiwara“ spielenden Szenen mit dem Arbeiter „11811“, die Zusammenkunft von Freder und Josaphat in dessen Wohnung, sowie die dortige Auseinandersetzung mit dem „Schmalen“. Als der Film nach seiner Umarbeitung im Sommer 1927 in Deutschland wieder in die Kinos kam, waren von den 4.189 Filmmetern der Premierenfassung nur noch 3.241 übrig. Die entfernten Fragmente sind verschollen. Ungefähr ein Viertel der ursprünglichen Länge von „Metropolis“ ist somit verloren. Laut Martin Koerber, der maßgeblich an der Rekonstruktion des Filmes beteiligt war, wurden im Jahre 1988 bei der Friedrich Murnau Stiftung in Wiesbaden 30 Originale Filmrollen mit Nitromaterial vernichtet. Davon wurden aber nur fünf Rollen vorher kopiert. Im Buch Metropolis - Ein filmisches Laboratorium der modernen Architektur wird darüber spekuliert, ob es sich dabei um das deutsche Originalnegativ handelte. Die bisher werkgetreueste und längste Rekonstruktion (die als Ergebnis einer aufwändigen Suche Fragmentfunde aus der ganzen Welt enthält) wurde im Februar 2001 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in restaurierter Bild- und Tonqualität veröffentlicht und hat eine Gesamtlaufzeit von 147 Minuten. Ebenso wurden anhand der wiedergefundenen Partituren der Originalmusik fehlende Szenen durch Standbilder und Texttafeln ersetzt, um den in früheren Fassungen entstellten Sinn der Handlung wiederherzustellen. Ebenso war es möglich, die originale Schnittfolge und die Original-Filmmusik von Gottfried Huppertz zu rekonstruieren. Die Partitur fand sich bei der Witwe des Komponisten in einem oberbayrischen Gartenhaus. Die 1926 und 1927 aus der Handlung entfernten Szenen konnten im Zuge der Restaurierungsarbeiten jedoch nicht wiedergefunden werden und gelten als verschollen. Die von der Alpha-Omega digital GmbH rekonstruierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt worden (nicht zu verwechseln mit Weltkulturerbe). Bearbeitungen anderer Künstler Große Verbreitung fand die Version des Films, die vom Musiker Giorgio Moroder 1984 hergestellt wurde. Er machte aus dem Stummfilm einen monumentalen Videoclip mit Popmusik (u. a. von Freddie Mercury), eingefärbtem Bild und Beschleunigung des Schnitts, der „nur“ 87 Minuten dauerte. Der Film wurde gewissermaßen zum reinen Bilderbogen reduziert. Diese Fassung hatte großen Einfluss auf die beginnende Videoclip-Ära; als Beispiele seien Clips von Queen (Radio Ga Ga, 1984) und Madonna genannt, die direkt daraus zitieren. Der amerikanische Komponist Joe Brooks, (Oscar-Preisträger 1977 für die Filmmusik „You Light Up My Life“), bearbeitete zusammen mit Dusty Hughes Metropolis als Musical. Dieses wurde 1989 im Piccadilly Theatre in London uraufgeführt. Im Jahr 2000 veröffentlichte der US-Amerikaner Jeff Mills bei der Plattenfirma Tresor Records eine Techno-Version des Soundtracks. Jeff Mills gilt als einer der bekanntesten Techno-Produzenten. Andreas Otto und Jan Drees entwarfen für den Film einen eigenen Soundtrack, der analoge und digitale Klänge vermischt. Der argentinische Komponist Martín Matalón komponierte 1995 in Zusammenarbeit mit dem franz.IRCAM ( Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) die Filmmusik für 16 Musiker und Elektronik, welche mit der 1993 restaurierten Fassung aufgeführt wird. Sonstiges Im November 2005 wurde das vom Grafiker Heinz Schulz-Neudamm gezeichnete Metropolis-Filmplakat in London für 398.000 Pfund Sterling (ca. 600.000 Euro) verkauft, der höchste bis dato gezahlte Preis für ein solches Poster. Für die Dreharbeiten kaufte die Ufa den bankrotten Rumpler-Werken die Restbestände des legendären futuristischen Tropfenwagens als Requisiten ab. Die Fahrzeuge sind gegen Ende des Films in einer Straßenszene zu sehen und wurden in der finalen Szene zerstört – sie dienten als Sockel des Scheiterhaufens, auf dem der Maschinen-Mensch verbrannt wird. Der kurz vor dem Ende stehende dramatische Kampf Freder – Rotwang im Dach der Kirche und auf dem Turm wurde 1989 von Tim Burton in Batman fast vollständig kopiert (Joker – Batman). Die Firma Strenco / Strausstoys stellt 2007 eine Lizenzierte Rekonstruierte Figur des Maschinenmenschen in einer limitierten Auflage her. Hergestellt wird diese lebensgroße Replik (1,90 m) in Silber (original Version) und in Gold (G. Moroder 1983) Farbversion. Regie Fritz Lang Regie-Volontär Slatan Dudow Drehbuch Thea von Harbou; Fritz Lang (ungenannt) Stoff Thea von Harbou Kamera Günther Rittau; Karl Freund Kamera-Assistenz Robert Baberske; Günther Anders; H. O. Schulze 2. Kamera Günther Rittau Optische Spezialeffekte Eugen Schüfftan (Schüfftan-Verfahren); Ernst Kunstmann Trick-Kamera Helmar Lerski (Schüfftan-Fotografie); Konstantin Tschet (Modellaufnahmen) Kamera (Sonstiges) Erich Kettelhut (Mal-Trick + Technische Beratung) Bauten Otto Hunte; Erich Kettelhut; Karl Vollbrecht Plastiken Walter Schulze-Mittendorff Kostüme Änne Willkomm Schnitt Fritz Lang Musik Gottfried Huppertz (Kinomusik 1927) Darsteller Brigitte Helm Maria als Maschinenmensch Alfred Abel als Johann "Joh" Fredersen Gustav Fröhlich als Freder Fredersen Rudolf Klein-Rogge als Erfinder Rotwang Fritz Rasp als Der Schmale Theodor Loos als Josaphat / Joseph Erwin Biswanger als Nr. 11811 Heinrich George als Wärter der Herzmaschine Groth Olaf Storm als Jan Hanns Leo Reich als Marinus Heinrich Gotho als Zeremonienmeister Margarete Lanner als Dame im Auto + Frau der ewigen Gärten Max Dietze als Arbeiter Georg John als Arbeiter Walter Kurt Kühle als Arbeiter Arthur Reinhardt als Arbeiter Erwin Vater als Arbeiter Grete Berger als Arbeiterin Olly Boeheim als Arbeiterin Ellen Frey als Arbeiterin Lisa Gray als Arbeiterin Rosa Liechtenstein als Arbeiterin Helene Weigel als Arbeiterin Beatrice Garga als Frau der ewigen Gärten Annie Hintze als Frau der ewigen Gärten Margarete Lanner als Frau der ewigen Gärten Helen von Münchhofen als Frau der ewigen Gärten Hilde Woitscheff als Frau der ewigen Gärten Fritz Alberti als chöpferischer Mensch Produktionsfirma Universum-Film AG (UFA) (Berlin) Produzent Erich Pommer Dreharbeiten 22.05.1925-30.10.1926: Filmwerke Staaken, Ufa-Atelier Neubabelsberg Erstverleih UFA-Filmverleih GmbH (Berlin) Die UFA (ehemals Universum Film AG; heute UFA Film & TV Produktion GmbH) ist ein traditionsreiches deutsches Filmunternehmen mit Sitz in Potsdam und mit einer wechselvollen Geschichte. Am 18. Dezember 1917 wurde die Universum Film als Antwort auf die ausländische Filmkonkurrenz und Propaganda von einem Konsortium unter der Leitung des Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Emil Georg von Stauß, gegründet. 1925 kam es aus finanziellen Gründen zu einer Zwangskooperation mit den amerikanischen Produzenten Paramount und Metro-Goldwyn-Mayer zur Parufamet, bis 1940 enthielten die UFA-Kriegswochenschauen noch den Hinweis auf die Zusammenarbeit mit Paramount. Im März 1927 kaufte Alfred Hugenberg, der Medienunternehmer und spätere Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung im Kabinett H., die Ufa auf und übertrug sie 1933 an die N.. Aufgrund der G. durch die N. wurden 1942 Ufa und alle Konkurrenten Tobis, Terra, Bavaria Film sowie Wien-Film mit allen erbeuteten ausländischen Filmproduktionsfirmen zu einem einzigen Konzern, der Ufa-Film (Ufi), mit Sitz in Berlin zusammengelegt. Nach der Besetzung des Ufa-Geländes durch die Rote Armee 1945 und der Privatisierung von Bavaria und Ufa 1956 wurde die Universum Film AG von einem Bankenkonsortium übernommen. Von der Deutschen Bank, die Hauptaktionärin der Ufa war und als Konsortialführerin der Aktionäre die Geschäftspolitik bestimmte erwarb 1964 der Bertelsmann-Generalbevollmächtigten Manfred Köhnlechner - »Es ergab sich die Frage, warum nicht das Ganze nehmen, da waren noch ganz nette Perlen drin« im Auftrag von Reinhard Mohn, die komplette Universum Film AG (Ufa), welche zwar bilanzmäßig stark verschuldet war für etwa fünf Millionen Mark, und wenige Monate später die Ufa-Filmtheaterkette für knapp elf Millionen Mark. Heute ist die UFA Film & TV Produktion GmbH (UFA) die Dachgesellschaft aller Produktionsaktivitäten der Bertelsmann/FremantleMedia in Deutschland. Unter dem Dach der UFA agieren acht Tochtergesellschaften: UFA Fernsehproduktion, UFA Entertainment, Grundy UFA, Grundy Light Entertainment, UFA Cinema, Teamworx, Phoenix Film sowie UFA Brand Communication. Geschichte Gründung (1917) Eine Vorstufe zur Gründung der UFA war das von der Obersten Heeresleitung am 13. Januar 1917 eingerichtete Bild- und Filmamt (Bufa). Die Aufgabe dieser Behörde, die als Reaktion auf den empfundenen Vorsprung der Feinde auf dem Gebiet der filmischen Propaganda gegründet wurde, bestand darin, auch im eigenen Land den Film für die psychologische Kriegführung nutzbar zu machen. Die Pläne des deutschen Generalstabs, insbesondere von Erich Ludendorff, gingen jedoch weit über die Einrichtung des Bufa hinaus. Ihm schwebte ein großer Filmkonzern vor, der – vom Staat gesteuert – den nationalen Interessen dienen sollte. Unter diesem Vorzeichen wurde die Universum-Film AG (UFA) am 18. Dezember 1917 in Berlin als Zusammenschluss privater Filmfirmen gegründet. Das Startkapital der Firma, an der neben der Reichsregierung und dem Kriegsministerium auch die Deutsche Bank beteiligt war, betrug 25 Millionen Reichsmark. Aufsichtsratsvorsitzender wurde der Direktor der Deutschen Bank, Emil Georg von Stauß. Statt der Neugründung hatte der Generalstab zunächst auch eine Übernahme der erst 1916 gegründeten Deutschen Lichtbild-Gesellschaft e. V. (DLG) in Betracht gezogen, die jedoch zu stark unter dem Einfluss der Schwerindustrie und von Alfred Hugenberg stand, um den Interessen Ludendorffs zu entsprechen. Stummfilmzeit (1918–1930) Da Deutschland durch den Krieg von Filmimporten weitgehend abgeschnitten war, hatte der neue Konzern für die Eroberung des deutschen Marktes ideale Ausgangsbedingungen. Zur Aufgabe der UFA war bei ihrer Gründung die Produktion von Filmen – Spielfilmen, Dokumentarfilmen, Kulturfilmen und Wochenschaubeiträgen – erklärt worden, die im Ausland Propaganda für Deutschland machen sollten. Nachdem es jedoch zu Spannungen zwischen den Gründungsmitgliedern kam, setzte sich bald die Deutsche Bank durch, die mit der Filmproduktion eher geschäftliche als militärische Interessen verband. Statt der Propagandafilme wurden nun aufwändige Unterhaltungsfilme wie Sumurun (Ernst Lubitsch, 1920) hergestellt. 1921 wurde die UFA, die inzwischen bereits den Löwenanteil der deutschen Kinofilme produzierte, privatisiert. Ab 1922 standen für die Filmproduktion große Ateliers in Neubabelsberg, heute Potsdam-Babelsberg, und Berlin-Tempelhof an der Oberlandstraße zur Verfügung, die 1926 durch den Bau der damals größten Atelierhalle Europas erweitert wurden. Nachdem 1923 u. a. die Decla-Bioscop AG übernommen wurde und Erich Pommer Chef aller Produktionsbetriebe wurde und zahlreiche Stars entdeckte und aufbaute – u. a. Emil Jannings, Pola Negri, Conrad Veidt und Lya de Putti –, erfuhr die UFA einen weiteren Aufschwung und wurde mit Filmen wie Dr. Mabuse (1922), Die Nibelungen (1924) und Faust (1926) zur direkten Konkurrenz für Hollywood. Hugenberg (1927–1933) 1927 befand sich die UFA in großen finanziellen Schwierigkeiten. Durch die Stabilisierung der deutschen Währung ab November 1923 geriet die deutsche Filmbranche allgemein in eine Krise, der Auslandsabsatz stagnierte durch nun sehr niedrige Gewinnspannen, und der deutsche Markt wurde besonders für amerikanische Filmriesen wieder rentabel. Die folgende Konzentration auf einige große deutsche Filmkonzerne die Produktion, Vertrieb und Vorführung unter einem Dach vereinten, um konkurrenzfähig zu bleiben, zehrte am Stammkapital der UFA. Zudem verkalkulierten sich die Verantwortlichen wirtschaftlich mit den Großproduktionen der Jahre 1924 bis 1926, „Die Nibelungen“ und Metropolis. Verschärft wurde die Situation der UFA überdies durch die Folgen eines Knebelvertrages, den sie 1925 mit den amerikanischen Firmen Paramount und Metro-Goldwyn-Mayer abgeschlossen hatte (Parufamet-Vertrag). Alfred Hugenberg – Vorsitzender der Deutschnationalen Volkspartei und Besitzer der Scherl-Gruppe, eines machtvollen Medienkonzerns – kaufte die vom Bankrott bedrohte Firma im März 1927 auf. Neuer Generaldirektor wurde Ludwig Klitzsch. Den Vorsitz des Aufsichtsrates übernahm Hugenberg selbst; sein Stellvertreter wurde der Bankier Emil Georg von Stauß. An der Produktionspolitik der UFA änderte sich dadurch zunächst nichts. 1928 wurde Produktionschef Erich Pommer durch Ernst Hugo Correll abgelöst, der die Firma durch die Umstellung auf den Tonfilm führte. Durch einen Vertrag mit der Tobis-Klangfilm, der für sie die Lizenzlage vereinfachte, hatte die UFA gegenüber kleineren Unternehmen bei der Tonfilmproduktion einen erheblichen Vorsprung. Einen weltweiten Erfolg erzielte sie 1930 mit dem Film Der blaue Engel. Verstaatlichung (1933–1942) Die UFA war durch den deutschnationalen Geist, der in ihr herrschte, perfekt auf die Zwecke der n. Propaganda zugeschnitten. Zudem wurde Hugenberg gleich nach der n. M. vom 30. Januar 1933 zum Reichswirtschaftsminister ernannt. Begünstigt durch diese Personalunion stellte er die UFA nun offen den Propagandazwecken von J. G. zur Verfügung, auch wenn er bereits im Juni 1933 auf Druck von H. wieder aus dem Amt entlassen wurde. So beschloss der Vorstand der UFA in vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem n. Regime bereits am 29. März 1933, sich von zahlreichen jüdischen Mitarbeitern zu trennen, während das ..-Regime erst im Sommer des Jahres mit der Einrichtung der R. eine Verordnung zum Ausschluss jüdischer Filmschaffender erließ. 1936 wurde mit der von Hans Traub auf dem Filmgelände Babelsberg eingerichteten Ufa-Lehrschau das erste Filminstitut in der deutschen Geschichte gegründet. G. brachte systematisch neben den übrigen Medien-Unternehmen auch die UFA unter die Kontrolle seines P. Am 18. März 1937 musste der Hugenberg-Konzern seine UFA-Aktien für 21,25 Millionen Reichsmark an die Cautio Treuhand GmbH verkaufen, eine quasi-staatliche Holdinggesellschaft, die im Auftrag von G. arbeitete. Damit war die UFA faktisch verstaatlicht. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde Emil Georg von Stauß, Generaldirektor blieb Ludwig Klitzsch, Pressechef wurde Carl Opitz. Im Mai wurde ein von Carl Froelich geleiteter, tatsächlich jedoch von G. gesteuerter Kunstausschuss gegründet, der direkten Einfluss auf die Produktionsplanung der UFA nahm und die Kompetenzen des Produktionschefs, Ernst Hugo Correll, erheblich beschnitt. Nachdem Correll sich auch noch weigerte, der N. beizutreten, wurde er 1939 entlassen. Zu den Produktionseinrichtungen der UFA zählten zum Zeitpunkt ihrer Verstaatlichung 27 Filmateliers, davon neun in Neubabelsberg (Potsdam-Babelsberg) und sieben in Berlin-Tempelhof, darunter auch drei, die nur noch der Form nach der Carl Froelich-Film GmbH gehörten. Daneben verfügte die UFA über zwei Studios zur Nachsynchronisation, ein Mischstudio, zwei Trickstudios, zwei Ateliers für Werbefilme, eines für Zeichentrickfilme und ein kleines Ausbildungsatelier. Staatliches Filmmonopol: Die UFI (1942–1945) Die UFA erlebte unter den N. eine erneute kommerzielle Hochblüte, nicht zuletzt dank zahlreicher protektionistischer Maßnahmen, mit denen das Regime die Firma z. B. von lästiger in- und ausländischer Konkurrenz befreite und ihr deren Produktionseinrichtungen und -stäbe eingliederte. Mit der Besetzung fast ganz Europas beschaffte der n. Staat der UFA obendrein neue Absatzmärkte. Nachdem sie während des Krieges Produktionseinrichtungen u. a. in Frankreich und Belgien übernommen hatte, fand ein Drittel ihrer Umsätze im Ausland statt. Der wirtschaftliche Höhenflug der UFA ermöglichte einen weiteren Ausbau des bereits in der Stummfilmzeit begründeten Starsystems. Die höchstbezahlten Stars der UFA waren im D. R. Hans Albers und Zarah Leander; unter den Regisseuren war es Veit Harlan, der die höchsten Gagen erhielt. Am 10. Januar 1942 wurde die UFA schließlich zum Kern der UFA-Film GmbH (UFI), in der die gesamte deutsche Filmproduktion zusammengefasst war. Weitere eingegliederte Firmen waren die Bavaria Film, die Berlin-Film, die Terra Film, die Tobis AG, die Prag-Film und die Wien-Film. Die Personalhierarchie der UFA wurde dem n. F. entsprechend reorganisiert. Die Koordination der einzelnen Zweigbetriebe des UFI-Konzerns war Aufgabe des neu eingesetzten Reichsfilmintendanten. Ihm unterstanden die Produktionschefs, die für die Gesamtplanung der Jahresprogramme und der Gestaltung der Stoffe bis zur Drehreife verantwortlich waren und wiederum den Produktionsgruppenleitern und Regisseuren ihre Weisungen erteilten. Nachkriegszeit: Entflechtung und Reprivatisierung [Bearbeiten] Ende April 1945 wurden die UFA-Ateliers in Potsdam-Babelsberg und Berlin-Tempelhof von Einheiten der Roten Armee besetzt. Nachdem die deutsche Wehrmacht am 7. und 9. Mai bedingungslos kapituliert hatte, wurde mit dem Military Government Law No. 191 zunächst jede weitere Produktion von Filmen untersagt. Mit dem Military Government Law No. 52 wurde am 14. Juli das gesamte reichseigene Filmvermögen der UFI-Holding beschlagnahmt. Jegliche Tätigkeit in der Filmindustrie wurde unter strenge Lizenzierungsvorschriften gestellt und die Filme einer Zensur unterzogen. Die sowjetische Militärregierung, der an einem raschen Wiederaufbau der deutschen Filmindustrie unter sowjetischer Aufsicht gelegen war, gliederte die Babelsberger Ateliers der am 17. Mai 1946 gegründeten DEFA ein. Die Mörder sind unter uns ist der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte und der erste deutsche Trümmerfilm. Er wurde 1945/46 durch die DEFA in den Althoff-Ateliers in Babelsberg und in den Jofa-Ateliers in Berlin-Johannisthal gedreht. Regie und Buch stammten von Wolfgang Staudte. Das filmpolitische Hauptziel der westlichen Besatzungsmächte bestand hingegen darin, künftig jegliche Machtanhäufung in der deutschen Filmindustrie zu verhindern. Auch hatten die westlichen Alliierten mehr Interesse daran, den deutschen Kinomarkt für die eigenen Erzeugnisse zu erschließen, als die deutsche Filmindustrie schnell wieder Fuß fassen zu lassen. Trotz des von der amerikanischen und der britischen Militärregierung erlassenen „Lex UFI“ (September 1949) und eines vom Deutschen Bundestag verabschiedeten Entflechtungsgesetzes (Juni 1953) ging die Reorganisation darum nur sehr zögerlich vonstatten. Erst 1956 kam es zur Ausgliederung der Bavaria und zur Reprivatisierung der Rest-UFA. Hinter der Gründung der neuen Universum-Film AG, zu deren Produktionseinrichtungen das Afifa-Kopierwerk und die Ateliers in Berlin-Tempelhof gehörten, stand ein Bankenkonsortium unter der Führung der Deutschen Bank. Vorstandsvorsitzender wurde Arno Hauke, der bisherige Generaltreuhänder für das UFI-Vermögen in der britischen Zone. Der erste Film der Universum-Film AG, ein Kurzdokumentarfilm mit dem Titel Am Seidenen Faden, kam 1955 heraus. 1958 erschien der erste Spielfilm, Stefanie, mit Sabine Sinjen. Regie führte Josef von Baky, der 1942 den großen UFA-Jubiläumsfilm Münchhausen gedreht hatte. Nach zehn weiteren Spielfilmen, in denen bewährte Filmkünstler wie Kurt Bernhardt, Wilhelm Dieterle, Helmut Käutner und Wolfgang Liebeneiner, aber auch Neulinge wie Peter Beauvais, Rolf von Sydow und Georg Tressler, Regie geführt hatten, wurde die Kinofilmproduktion 1961 ganz eingestellt. Bertelsmann (ab 1964) [Bearbeiten] Im Jahr 1964 erwarb Bertelsmann die Universum-Film AG sowie sämtliche Anteile an der UFA-Theater AG. Um den Ausverkauf der Filmrechte der alten UFA zu verhindern, wurde auf Betreiben der Bundesregierung und der Filmwirtschaft die in Wiesbaden ansässige Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung errichtet, die 1966 die Rechte an den UFA- und Bavaria-Filmen erwarb und seither verwaltet, lagert und restauriert. 1972 erwarb die Riech-Gruppe die UFA-Theater AG und führt diese mit einer Lizenz von Bertelsmann unter dem UFA-Rhombus weiter. Das UFA-Namensrecht verbleibt indes bei Bertelsmann. Es kam unter Werner Mietzner zu einer Renaissance der UFA-Produktionen in der UFA Fernsehproduktion. Mit dem Start des Privatfernsehens in Deutschland 1984 bündelte die Bertelsmann-Gruppe ihre Film- und Fernsehaktivitäten in einer neuen Holding. Über die UFA Film und Fernseh GmbH in Hamburg werden auch Beteiligungen an Hörfunk- und Fernsehsendern wie RTL und Premiere gehalten sowie neue Film-und Sportrechte aufgebaut und vermarktet. Seit Herbst 1991 stehen die Produktionsfirmen der UFA Berlin mit neuem Logo unter der Leitung von Wolf Bauer, Norbert Sauer und Axel Reick. Sie entwickeln die UFA Film & TV Produktion zum größten deutschen Produktionsunternehmen. Preisgekrönte Fernsehfilme, langlaufende Formate der leichten Unterhaltung, quotenstarke Seifenopern, Serien-Dauerbrenner, Sitcoms und Non-Fiction-Programme machen die UFA mit über 2800 gesendeten Programmstunden im Jahr zum Marktführer des deutschen Fernsehmarktes. Anfang 1994 fusioniert die Holdinggesellschaft UFA Hamburg (jetzt Köln) mit der CLT in Luxemburg zur CLT-UFA. Im April 2000 kommt es zu einem Zusammenschluss mit Pearson TV und zur Bildung der RTL Group, an der Bertelsmann ab Ende 2001 die Mehrheit (90,4%) hält. Alle weltweiten Produktionsaktivitäten der RTL Group sind in der FremantleMedia zusammengefasst, die UFA wiederum ist Dachgesellschaft aller Produktionsaktivitäten der FremantleMedia in Deutschland. UFAInteractive, eine kleine, der Holding unmittelbar zugeordnete Tochter, soll sich selbständig und die größeren beratend um Innovationsbedarf kümmern: wie Programminhalte für Mobilfunk und Spartenkanäle. Tochtergesellschaften UFA Cinema GmbH UFA Entertainment UFA Fernsehproduktion UFA Filmproduktion UFA Film- & Medienproduktion GmbH UFA Interactive GRUNDY Light Entertainment GmbH Grundy UFA (Grundy UFA Baleares, Magyar Grundy UFA) Phoenix Film teamWorx Passion Bekannte Filme in den 1920/30er Jahren Ihre Blütezeit erlebte die UFA in den 1920er und 1930er Jahren. Während dieser Zeit hatte sie maßgeblichen Anteil an der deutschen Filmgeschichte. Zu den bekanntesten Produktionen der UFA gehören: 1922: Dr. Mabuse, der Spieler (Regie: Fritz Lang) 1924: Die Nibelungen (Regie: Fritz Lang) 1927: Metropolis (Regie: Fritz Lang) 1930: Der blaue Engel (Regie: Josef von Sternberg) 1930: Die Drei von der Tankstelle (Regie: Wilhelm Thiele) 1930: Einbrecher (Regie: Hanns Schwarz) 1931: Der Kongreß tanzt (Regie: Erik Charell) 1931: Der Mann, der seinen Mörder sucht (Regie: Robert Siodmak) 1931: Bomben auf Monte Carlo (Regie: Hanns Schwarz) 1931: Meine Frau, die Hochstaplerin (Regie: Kurt Gerron) 1932: Es wird schon wieder besser (Regie: Kurt Gerron) 1933: Ich und die Kaiserin (Regie: Friedrich Hollaender) 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war (Regie: Karl Hartl) 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten (Regie: Georg Jacoby; der erste deutsche Spielfilm in Farbe) 1943: Münchhausen (Regie: Josef von Baky; der Spielfilm in Farbe zum 25. Jubiläum) 1944: Die Feuerzangenbowle (Regie: Helmut Weiss) 1945: Kolberg (Regie: Veit Harlan; monumentaler Propagandafilm kurz vor dem Zusammenbruch des Dritten Reiches) 1946: Unter den Brücken (Regie: Helmut Käutner) Bekannte Regisseure der UFA Bekannte Regisseure der UFA in der Stummfilmzeit und frühen Tonfilmzeit waren Ludwig Berger, Paul Czinner, Wilhelm Dieterle, Ewald André Dupont, Karl Grune, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, Joe May, Friedrich Wilhelm Murnau, Arthur Robison, Hanns Schwarz, Paul Ludwig Stein, Wilhelm Thiele. Zwischen 1933 und 1942 waren die Hausregisseure unter anderem Carl Boese, Eduard von Borsody, Peter Paul Brauer, Karl Hartl, Georg Jacoby, Gerhard Lamprecht, Herbert Maisch, Paul Martin, Karl Ritter, Reinhold Schünzel (bis 1936), Detlef Sierck (bis 1938), Hans Steinhoff, Robert A. Stemmle, Viktor Tourjansky, Gustav Ucicky und Erich Waschneck. Fritz Lang (* 5. Dezember 1890 in Wien; † 2. August 1976 in Beverly Hills, Kalifornien; eigentlich Friedrich Christian Anton Lang) war ein österreichisch-deutsch-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. Durch seine Heirat mit der deutschen Drehbuchautorin Thea von Harbou erwarb der Österreicher 1922 auch die deutsche und nach seiner Emigration 1939 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Zusammen mit Thea von Harbou prägte er die Filmgeschichte mit und setzte vor allem in der Stummfilm- und frühen Tonfilm-Ära neue ästhetische und technische Maßstäbe. Seine Filme erzählen zumeist utopische und fantastische Geschichten, die in einer expressiv düsteren Atmosphäre inszeniert wurden. Filme wie M – Eine Stadt sucht einen Mörder oder Metropolis gehören zu den Meilensteinen der deutschen und internationalen Filmgeschichte. Leben und Wirken Fritz Lang wuchs in Wien als Sohn des Architekten Anton Lang und dessen Frau Paula (geborene Schlesinger) auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums begann er 1907 auf Wunsch des Vaters ein Bauingenieurstudium an der Technischen Hochschule in Wien. 1908 wechselte er an die Wiener Akademie der bildenden Künste, um dort Malerei zu studieren, außerdem trat er nebenbei als Kabarettist auf. Von 1909 bis 1919 wohnte Lang in der Zeltgasse 1 im achten Bezirk, wo heute eine Gedenktafel angebracht ist. Von 1910 an unternahm Lang Reisen in die Mittelmeerländer und nach Afrika. 1911 ging er nach München, um an der Kunstgewerbeschule zu studieren, blieb dort aber nur kurz und ging erneut auf Reisen. 1913/14 setzte er seine Ausbildung in Paris beim Maler Maurice Denis fort und entdeckte dort den Film. Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Lang 1914 nach Wien zurück. Er meldete sich als Kriegsfreiwilliger und zeichnete sich bei seinem ersten Einsatz an der Front durch große Tapferkeit aus. Die Zeit von Juni bis Dezember 1915 verbrachte er zur Ausbildung zum Reserveoffizier in Ljutomer (damals Luttenberg in der Steiermark), einer Kleinstadt im Osten Sloweniens. Bedingt durch seinen militärischen Rang wohnte er privat im Hause des Anwalts Dr. Karl Grossmann, eines typischen Intellektuellen seiner Zeit, der zahlreichen Interessen wie der Fotografie nachging und auch drei Kurzfilme drehte. Lang selbst arbeitete in dieser Zeit, angeregt durch örtliche, traditionelle Töpfereien, auch in Terrakotta. Zwei seiner (Selbstportrait?-)Büsten und zwei Gartenvasen (z.T. signiert und datiert) werden von der Familie Grossmann bewahrt. Es handelt sich wahrscheinlich um Langs einzige erhaltene Werke der bildenden Kunst. Spätere Filmideen und Ausstattungsmotive Langs lassen sich auf Anregungen durch die Bibliothek und die Sammlungen Grossmanns wie auch auf die Architektur und Archäologie der Stadt Ljutomer und ihrer Umgebung zurückführen. 1916 erlitt Lang eine Kriegsverletzung, sein Genesungsurlaub führte ihn zurück nach Wien, wo er Kontakte zu Filmleuten knüpfte und ab 1917 als Drehbuchautor für Joe May zu arbeiten begann (u. a. später bei Das Indische Grabmal). Während seiner Tätigkeit für May lernte er seine spätere Frau Thea von Harbou kennen. 1917 musste er wieder in den Krieg zurückkehren, wurde jedoch 1918 nach einer zweiten Verwundung für kriegsuntauglich erklärt. Im Rahmen der Truppenbetreuung war Lang bei einer Theatergruppe zum ersten Mal als Regisseur tätig. Nach dem Krieg zog er nach Berlin, wo er 1919 Lisa Rosenthal heiratete. Am 25. September 1920 fand Langs erste Ehefrau den Tod durch einen Schuss aus dessen Browning-Revolver. Es wird davon ausgegangen, dass sie sich spontan das Leben nahm, nachdem sie Zeugin der Affäre ihres Mannes mit Thea von Harbou geworden war. Die genauen Umstände bleiben jedoch im Dunkeln, als Todesursache wurde "Unglücksfall" statt "Selbstmord" angegeben. Lang hielt seine erste Ehe Zeit seines Lebens geheim und heiratete im August 1922 Von Harbou. Der Vorfall hat mutmaßlich seine zukünftigen Filmthemen von Schuld, Verstrickung, Tod und Selbstmord stark beeinflusst. In dem 2001 anlässlich der Lang-Retrospektive bei den Berliner Filmfestspielen herausgegebenen Kinemathek-Buch FL. Fritz Lang wurde dieses mysteriöse Kapitel aus Langs Leben durch Dokumente belegt, ohne den Tod von Lisa Rosenthal restlos aufzuklären. Stummfilm Die Abschaffung der Zensur in der Weimarer Republik befreite nach dem Ersten Weltkrieg die Produktionsbedingungen für den Film von äußeren Zwängen. Außerdem machten die generell guten Exportchancen für Stummfilme und die Schwäche der Reichsmark im Deutschland der frühen 1920er Jahre den Dreh auch von monumentalen Filmwerken rentabel, weil allein mit den Deviseneinnahmen aus dem Auslandsgeschäft der größte Teil der Produktionskosten gedeckt werden konnte. In dieser Situation startete Fritz Lang seine Karriere als Filmregisseur, als der er bis Mitte der 1920er Jahre über die Decla-Film bzw. Decla-Bioscop AG und die UFA für den Produzenten Erich Pommer arbeitete. Langs Erstlingswerk als Regisseur war 1919 der Fantasy-Film Halbblut, der, wie auch der Nachfolger Der Herr der Liebe, heute als verloren gilt. Der bekannteste und wahrscheinlich auch qualitativ herausragende Film aus dem Frühwerk des Regisseurs ist der ursprünglich als Vierteiler konzipierte Abenteuerfilm Die Spinnen. Der Erfolg des ersten Teils dieses Films zwang Lang dazu, schnellstmöglich den zweiten nachzuliefern, wodurch ihm nach eigener Aussage die Regie für den zur selben Zeit entstandenen Klassiker Das Cabinet des Dr. Caligari entging. Der müde Tod und vor allem der Zweiteiler Dr. Mabuse, der Spieler bescherten dem Regisseur 1921/22 schließlich den künstlerischen und kommerziellen Durchbruch, auch auf internationaler Ebene. 1924 konnte er mit dem Helden-Epos Die Nibelungen einen weiteren großen Publikumserfolg feiern. Während einer mehrmonatigen Kreativpause bereiste er anschließend gemeinsam mit Thea von Harbou die USA, besuchte New York und die großen Filmstudios in Hollywood. Das Erlebnis New York inspirierte vermutlich die Wolkenkratzer-Ästhetik von Fritz Langs bekanntestem Film, dem 1927 uraufgeführten Science-Fiction-Klassiker Metropolis. Dieser erzählt die Geschichte einer zum Moloch mutierten Riesenstadt und brachte durch seine ausufernden Kosten und seinen Misserfolg an den Kinokassen die Universum Film AG an den Rand des finanziellen Ruins. Seine nächsten beiden Filme musste Lang selbst produzieren: 1928 folgte aus diesem Grund mit Spione ein relativ schmal budgetierter, aber kommerziell erfolgreicher Agentenfilm. Auch das nachfolgende Projekt, der Science-Fiction-Streifen Frau im Mond, war 1929 ein kommerzieller Erfolg, obwohl seine filmhistorische Bedeutung bereits von der Einführung des Tonfilms überschattet wurde - das Werk ging als einer der letzten deutschen Stummfilme in die Filmgeschichte ein. Tonfilm Langs erster Tonfilm war M – Eine Stadt sucht einen Mörder für die Nero-Film AG. Er handelte von einem triebhaften Kindermörder (Peter Lorre), der von krimineller Unterwelt und Polizei gleichermaßen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, gejagt wird. Auch hier setzte Lang mittels einer neuen Technik (der Tonwiedergabe) Akzente: Die stets vom Mörder apathisch gepfiffene Melodie (In der Halle des Bergkönigs aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg) wird von einem blinden Luftballonverkäufer wiedererkannt, worauf der Mörder schließlich überführt werden kann. Mit dem Element Ton ging Lang in M auch darüber hinaus sehr geschickt um, indem er die bereits aus seinen früheren Filmen bekannten Überlappungen verschiedener Szenen zu Montagen auf einen Höhepunkt trieb: In einer Schnittmontage zwischen einer Konferenz der Polizei und einer Konferenz der Unterweltgrößen wurde so geschickt zwischen beiden Seiten hin- und hergeschnitten, dass die jeweils letzten Worte vor dem Schnitt sich mit den ersten Worten der anderen Seite nach dem Schnitt nahtlos zu Sätzen vervollständigen. Die Figur des Dr. Mabuse, über den Lang eine ganze Reihe von Filmen in verschiedenen Epochen drehte, ist der Prototyp des kriminellen Genies, das danach trachtet, die Welt in eine „Herrschaft des Verbrechens“, eine Art Terrorregime der Anarchie zu stürzen. In Das Testament des Dr. Mabuse, Langs zweitem, ebenfalls für die Nero-Film entstandenen Tonfilm, schreibt die Titelfigur, während sie in einer Zelle in der Psychiatrie einsitzt, ein Handbuch für Verbrecher. Siegfried Kracauer sah darin eine deutliche Anspielung auf H.´s in Festungshaft entstandenes Buch M. K., wenngleich derartige Mutmaßungen heute allzu spekulativ anmuten. Fritz Lang selbst bestritt in späteren Jahren, Das Testament des Dr. Mabuse als Anspielung auf H. konzipiert zu haben, räumte jedoch ein, der Mabuse-Gestalt teils wörtliche Zitate der N. in den Mund gelegt zu haben. Das noch vor der Uraufführung verhängte Verbot des Films Das Testament des Dr. Mabuse durch R. J. G. trug in der Folge zur Legendenbildung bei. Im Umgang mit dem Tonfilm zeigte sich Lang auch hier sehr einfallsreich und weitete die bereits aus M bekannte Szenenüberleitung durch Vorwegnahme des Tons der folgenden Szene noch aus. M und Das Testament des Dr. Mabuse gelten als Glanzlichter nicht nur des frühen Tonfilms und werden oft als handwerkliche Höhepunkte in Langs filmischem Schaffen bezeichnet. Emigration Die M. der N. 1933 schien Langs Karriere zunächst nicht zu berühren, doch wollte er sich künstlerisch den N. nicht unterordnen. Anfang April 1933 meldete die Zeitschrift Kinematograph, dass Lang zusammen mit Carl Boese, Victor Janson und Luis Trenker die Abteilung Regie in der N. B. gegründet habe. Diese Aussage lässt sich aber nicht belegen, Lang selber erklärte 1962 in einem Interview, dass er keine leitende Funktion in einer der N. nahestehenden Organisation bekleidet hatte. Nach späteren Angaben Fritz Langs versuchte G. ihn zu überreden, sein Können in den Dienst der N. zu stellen. G. soll ihm 1933 in einem persönlichen Gespräch die Leitung des Deutschen Films angeboten haben, nachdem er sich zuvor als großen Bewunderer des Regisseurs zu erkennen gegeben hatte. Lang erbat sich einen Tag Bedenkzeit, entschloss sich nach eigener Aussage noch am selben Tag zur Emigration und bestieg einen Nachtzug nach Paris. Ohne Geld will der inzwischen Zweiundvierzigjährige die Flucht angetreten haben, da die Bankschalter bereits geschlossen waren und er sein Konto nicht mehr auflösen konnte. Diese Aussage Langs wird aber weder durch Zeugen, durch schriftliche Belege noch durch Einträge des sonst emsigen Tagebuchschreibers G. gestützt - tatsächlich pendelte Lang etwa drei Monate lang zwischen Berlin, London und Paris und tauschte in dieser Zeit auch Devisen bei seiner Bank. In Frankreich traf Lang auf Erich Pommer und realisierte mit ihm 1934 den Film Liliom mit Charles Boyer in der Hauptrolle. Die Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von Ferenc Molnár wurde sowohl in einer französischsprachigen als auch in einer deutschsprachigen Version gedreht. Noch im selben Jahr siedelte Lang in die USA über, wobei ihn seine neue Lebensgefährtin Lily Latté an Bord der "Ile de France" begleitete. Seine ohnehin seit langem zerrüttete Ehe mit Thea von Harbou - Lang hatte 1928 eine Affäre mit der Spione-Hauptdarstellerin Gerda Maurus begonnen - war bereits im April 1933 geschieden worden. Harbou, die sich allmählich dem N. annäherte, wurde 1940 Mitglied der N.. Arbeiten in den USA In Hollywood setzte Fritz Lang seine Karriere fort, schaffte es aber insgesamt nicht mehr, an seine großen Erfolge des Deutschen Kinos anzuknüpfen. Nach einigen abgelehnten Projekten drehte er mehrere Filme, in denen er seine europäisch geprägten Ansätze erfolgreich mit US-amerikanischen Themen zu verbinden wusste. In seinem ersten US-Film Blinde Wut (Fury) mit Spencer Tracy zeichnete er ähnlich wie in M die psychische Situation eines vom Mob Gejagten nach. Es folgten Gehetzt (You Only Live Once, 1937) mit Henry Fonda und zwei Western. In den 1940er Jahren produzierte Lang einige anti-n. Werke wie 1941 den Spionage-Film Menschenjagd (Man Hunt) und 1943 Auch Henker sterben (Hangmen also die), ein Film über das Heydrich-Attentat. Letzterer entstand zusammen mit anderen Emigranten, u.a. Bertolt Brecht, mit dem es allerdings Auseinandersetzungen gab. 1944 folgte mit Ministerium der Angst (Ministry of Fear) nach der Vorlage von Graham Greene ein weiterer Anti-N.-Film. Ebenfalls Beachtung fanden zwei Filme mit Edward G. Robinson in der Hauptrolle, Gefährliche Begegnung (The Woman in the Window, 1944) und Straße der Versuchung (Scarlet Street, 1945), während unter Langs Kinobeiträgen der 1950er Jahre der Polizeifilm Heißes Eisen (The Big Heat, 1953) mit Glenn Ford und Die Bestie (While the City Sleeps, 1956) herausragten. Von Anfang an hatte Lang in den USA mit Einschränkungen zu kämpfen. So durfte er in „Blinde Wut“ keine schwarzen Opfer und keine Kritik am R. darstellen. Wegen seiner antin. Filme und seiner Bekanntschaft mit Brecht und Hanns Eisler geriet er ins Blickfeld des Kommunistenjägers McCarthy. Rückkehr 1956 kehrte Lang nach Europa zurück und drehte für den Produzenten Artur Brauner seine letzten Filme Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal (beide 1959), für die er schon zu Beginn seiner Karriere Drehbücher geschrieben hatte, und einen weiteren Mabuse-Film, Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960). In letzterem zeichnete Lang ein Sittenbild der frühen Bundesrepublik Deutschland: Große, scheinbar tote, vergessene Verbrecher, die im Hintergrund weiter wirken; ein Hotel als Beobachtungsapparat und Metapher für Totalitarismus; willige Handlanger und Vollstrecker; scheinbarer Frieden, der nur mühsam die schwelenden Konflikte verdeckt; eine Atmosphäre der Künstlichkeit und großspurig gespielten Lockerheit. Die Zusammenarbeit mit Brauner missfiel dem Regisseur und die drei gemeinsamen Filme erwiesen sich zwar als kommerzielle, aber keine künstlerischen Erfolge. Lang kehrte wieder in die USA zurück. Seine letzte Regiearbeit vollzog sich innerhalb des Films eines anderen Regisseurs: In Die Verachtung (Le mépris) von Jean-Luc Godard verkörperte Lang 1964 mit wienerisch gefärbtem Französisch sich selbst als Filmregisseur, der einen Film nach Homers Odyssee zu realisieren hat. Die entsprechenden Szenen wurden von Lang selbst inszeniert. Am 2. August 1976 starb Fritz Lang in Beverly Hills. Filme Beteiligung an Drehbüchern [Bearbeiten] (Die Liste ist möglicherweise nicht vollständig und enthält nur Filme, bei denen Lang nicht selbst Regie führte.) 1917: Die Peitsche (Regie: Adolf Gärtner) 1917: Die Hochzeit im Exzentric-Club (aus der Serie Joe Deebs, Regie: Joe May) 1917: Hilde Warren und der Tod (Regie: Joe May) 1919: Die Rache ist mein (Regie: Alwin Neuß) 1919: Bettler GmbH (Regie: Alwin Neuß) 1919: Wolkenbau und Flimmerstern (Regie: Josef Coenen, Wolfgang Geiger) 1919: Totentanz (Regie: Otto Rippert) 1919: Lilith und Ly (Österreich, Regie: Erich Kober) 1919: (Die) Pest in Florenz (Regie: Otto Rippert) 1919: Die Frau mit den Orchideen (Regie: Otto Rippert) 1920: Die Herrin der Welt 8. Teil - Die Rache der Maud Fergusson (Regie: Joe May) 1921: Hazard (Regie: Frederik Larsen) 1921: Das indische Grabmal Teil 1: Die Sendung des Yoghi (Regie: Joe May) 1921: Das indische Grabmal Teil 2: Der Tiger von Eschnapur (Regie: Joe May) Regisseur [Bearbeiten] Filme in Deutschland [Bearbeiten] 1919: Halbblut (gilt als verloren) 1919: Der Herr der Liebe (gilt als verloren) 1919: Die Spinnen - Der goldene See 1919: Harakiri 1919: Die Spinnen - Das Brillantenschiff 1920: Das wandernde Bild 1921: Kämpfende Herzen (auch: Die Vier um die Frau) 1921: Der müde Tod 1922: Dr. Mabuse, der Spieler 1. Teil: Der große Spieler - Ein Bild unserer Zeit 1922: Dr. Mabuse, der Spieler 2. Teil: Inferno - Ein Spiel von Menschen unserer Zeit 1924: Die Nibelungen Teil 1: Siegfried 1924: Die Nibelungen Teil 2: Kriemhilds Rache 1927: Metropolis 1928: Spione 1929: Frau im Mond 1931: M – Eine Stadt sucht einen Mörder 1933: Das Testament des Dr. Mabuse 1959: Der Tiger von Eschnapur 1959: Das indische Grabmal 1960: Die tausend Augen des Dr. Mabuse Filme in den Vereinigten Staaten 1936: Blinde Wut (Fury) 1937: Gehetzt (You Only Live Once) 1938: Du und ich (You and Me) 1940: Rache für Jesse James (The Return of Frank James) 1941: Überfall der Ogalalla (W. U.) 1941: Menschenjagd (Man Hunt) 1943: Auch Henker sterben (Hangmen Also Die!) 1944: Ministerium der Angst (Ministry of Fear) 1944: Gefährliche Begegnung (The Woman in the Window) 1945: Straße der Versuchung (Scarlet Street) 1946: Im Geheimdienst (Cloak and Dagger) 1948: Das Geheimnis hinter der Tür (Secret Beyond the Door) 1949: Das Todeshaus am Fluß (House by the River) 1950: Der Held von Mindanao (American Guerrilla in the Philippines) 1952: Die Gejagten (Rancho Notorious) 1952: Vor dem neuen Tag (Clash by Night) 1953: Gardenia - Eine Frau will vergessen (The Blue Gardenia) 1953: Heißes Eisen (The Big Heat) 1954: Lebensgier (Human Desire) 1955: Das Schloß im Schatten (Moonfleet) 1955: Die Bestie (While the City Sleeps) 1956: Jenseits allen Zweifels (Beyond a Reasonable Doubt) Filme in Frankreich 1934: Liliom 1964: Die Verachtung (Le mépris, tw. Regie)
Price: 449.95 EUR
Location: Anger
End Time: 2024-03-09T17:36:52.000Z
Shipping Cost: 0 EUR
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Item Specifics
Rücksendekosten trägt: Käufer trägt die unmittelbaren Kosten der Rücksendung der Waren
Rücknahme akzeptiert: Verbraucher haben das Recht, den Artikel unter den angegebenen Bedingungen zurückzugeben.
Nach Erhalt des Artikels sollte Ihr Käufer innerhalb der folgenden Frist den Kauf widerrufen oder den Rückgabeprozess einleiten: 30 Tage
Rücknahme - Weitere Angaben: Widerrufsrecht
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von 1 Monat ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) oder – wenn Ihnen die Sache vor Fristablauf überlassen wird – durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger (bei der wiederkehrenden Lieferung gleichartiger Waren nicht vor Eingang der ersten Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 § 2 in Verbindung mit § 1 Abs. 1 und 2 EGBGB sowie unserer Pflichten gemäß § 312g Abs. 1 Satz 1 BGB in Verbindung mit Artikel 246 § 3 EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache.
Der Widerruf ist zu richten an:
Peter Welz
Unterberg 15
D-83454 Anger
email: telemeken
Oberfläche: Matt
Epoche: Art Déco (1920-1940)
Jahr: 1925
Produktart: Foto
Signiert: Nein
Original/Lizenzierter Nachdruck: Original
Bildfarbe: Sepia
Farbtyp: Monochrom
Fotograf: Horst Walter von Harbou
Größe: Klein (bis 50cm)
Breite (cm): 26
Produktionsjahr: 1925
Anzahltyp: Einzelwerk
Originalität: Handgefertigt Reproduktion
Bildausrichtung: Querformat
Material: Mattes Papier
Rahmung: Ungerahmt
Motiv: Filme, Maschinenmensch Hel, Brigitte Helm, Metropolis
Land: Deutschland
Kunststil: Expressionismus
Farbe: schwarz-weiß
Herstellungsland und -region: Deutschland
Höhe (cm): 21
Thema: Film, Fotografie, Fantasy, Metropolis, Stummfilm
Titel: Metropolis Maschinenmensch Hel
Verkaufseinheit: Einzelwerk
Verkäufertyp: Kunsthändler
Zeitraum: 1900-1949